“Grüne Lücke - Mind the Green Gap“: Nachholpotenzial für Büros in Green Buildings: Das Beispiel Berlin
- Bei 84 % der größten Berliner Bürovermietungsabschlüsse der Jahre 2018 bis 2022 (entsprechend 91 % der von ihnen gemieteten Fläche) findet sich auf den jeweiligen Firmenwebseiten der Mieter:innen* ein Bekenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften. Doch nur 42 % von ihnen (entsprechend 56 % der Fläche) haben eine Immobilie mit Green Building Zertifikat** gewählt. Hier besteht also ein theoretischer Nachholbedarf für Deals in Green Buildings in Höhe von 87.000 m² pro Jahr. Schließt man ergänzend noch Abschlüsse der öffentlichen Hand unter den 20 größten Deals mit ein (die fast ausschließlich in Bürogebäuden ohne Green Building-Zertifizierung stattgefunden haben), und unterstellt, dass die davon bisher nicht zertifizierten Flächen bei der nächsten Anmietung in einem Green Building stattfinden, kämen weitere 109.000 m² pro Jahr hinzu.
- Während dieser potenzielle Nachholbedarf durch die sich voraussichtlich quantitativ verringernden Flächenbedarfe im Wege des vermehrten hybriden Arbeitens reduziert wird, bei denen gerade Großnutzer:innen verhältnismäßig mehr Fläche einsparen können, erhöht er sich gleichzeitig durch das seit einiger Zeit zunehmende Nutzer:innen-Interesse nach ESG-konformen Flächen, auch vor dem Hintergrund des ‚War for Talent‘.
- Dass von den hier betrachteten Objekten ohne Zertifizierung kurzfristig eine signifikante Anzahl in ein Green Building umgewandelt wird, ist eher unwahrscheinlich. Die Nutzer:innen mit Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, die bisher in einem „nicht grünen“ Gebäude sitzen, müssten sich bei einer anstehenden Standortentscheidung konsequenterweise für einen Umzug in ein Green Building entscheiden. Das aktuell sehr restriktive Finanzierungsumfeld und perspektivisch reduzierte Baugeschehen erschwert zugleich die Angebotsausweitung. In den bestehenden bzw. bereits im Bau befindlichen Green Buildings stützen diese Entwicklungen wiederum die Mieten und Kaufpreise.
6. Juli 2023
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